Migräne


Einleitung

Als Migräne bezeichnet man attackenweise auftretende und wiederkehrende Kopfschmerzen, die zumeist einseitig auftreten. Im Zusammenhang mit einem Migräneanfall kommt es häufig auch zu anderen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Außerdem klagen viele Betroffene über Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit während einer Migräneattacke. Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung ist Migräne kein psychisches oder psychosomatisches Leiden, sondern eine organische Erkrankung. Erbanlagen, Alter und Hormonzyklus sind Faktoren, die bei der Entstehung einer Migräne eine Rolle spielen. Auslöser sind zum Beispiel bestimmte Nahrungsmittel oder Stress.

Leben mit Migräne

Die Kopfschmerzen einer Migräneattacke erreichen eine Intensität, die es den Betroffenen oftmals unmöglich macht, ihren Alltagsaktivitäten nachzugehen ? vor allem im Zusammenhang mit Begleitsymptomen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Zwischen den Migräneanfällen verschwinden die Kopfschmerzen. Unwohlsein, Darmprobleme, Appetitlosigkeit o.Ä. können aber auch vor oder danach auftreten. Das alltägliche Leben eines Migräne-Patienten wird durch seine Erkrankung massiv beeinträchtigt. Geschäftsessen, Geburtstagsfeiern, aber auch alltägliche Handlungen wie z.B. Kochen werden durch einen Migräneanfall zum Teil unmöglich gemacht. Mütter sind zeitweise nicht mehr in der Lage, in diesem Zustand ihre Kinder zu versorgen. Die ständige Ungewissheit, wann es zu einer Attacke kommen kann, stellt eine große psychische Belastung für die Betroffenen, aber auch für die Angehörigen dar. Migräne-Patienten stoßen in ihrem Umfeld oftmals auf Unverständnis, was den Ernst ihrer Erkrankung angeht. Vielen Nicht-Betroffenen ist nicht bewusst, mit welchen Schmerzen und mit welchen Begleitsymptomen eine Migräne-Erkrankung verbunden ist und wie groß daher die Einschränkung im Alltag der Betroffenen ist.

Formen der Krankheit

Bei der Migräne unterscheidet man zwischen Migräne mit Aura, Migräne ohne Aura sowie menstrueller Migräne und menstruell assoziierter Migräne.

Migräne mit Aura

Bei dieser Form der Migräne, auch "komplizierte Migräne? genannt, kommt es vor und teilweise auch während der Kopfschmerzattacke zu neurologischen Reiz- und Ausfallserscheinungen. Das Wort Aura bezeichnet die Vorphase einer Erkrankung. Bei den Betroffenen treten bereits Sehstörungen auf, noch bevor sich die Kopfschmerzen entwickeln. Ausfallserscheinungen wie Gefühlsstörungen, Lähmungen, Doppelbilder, Störungen des Gleichgesichts sowie Sprachstörungen kommen ebenfalls vor. Im Extremfall kann das wie ein Schlaganfall wirken. Innerhalb einer Stunde nach der Migräneattacke bilden sich diese Symptome allerdings normalerweise wieder vollständig zurück.

Migräne ohne Aura

Bei der Migräne ohne Aura, auch "einfache Migräne? genannt, treten pulsierende, pochende oder stechende Kopfschmerzen auf, zumeist nur halbseitig, seltener beidseitig. Begleiterscheinungen sind Appetitlosigkeit und Übelkeit, teilweise auch Erbrechen, Durchfall, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Die Begleiterscheinungen können individuell unterschiedlich sein und treten auch nicht bei jeder Attacke gleich auf. Körperliche Betätigung verschlimmert die Kopfschmerzen. Bei Erwachsenen kann eine Migräneattacke 4 bis 72 Stunden andauern. Wenn der Anfall länger andauert, spricht man vom status migränosus.

Menstruelle und menstruell assoziierte Migräne

Ein möglicher Auslöser für eine Migräneattacke sind hormonelle Schwankungen ? bei vielen Frauen stellt die Menstruation einen Auslöser dar. Dabei muss man zwischen einer echten menstruellen Migräne und einer menstruell assoziierten Migräne unterscheiden. Die Definition dieser beiden Krankheitsformen ist bisher nicht eindeutig festgelegt. Laut der International Headache Society (IHS) liegt eine menstruelle Migräne dann vor, wenn 90 % der Migräneattacken in einem Zeitraum von zwei Tagen vor dem Einsetzen der Mensturation bis zu deren letzten Tag auftreten. Im Gegensatz dazu spricht man von einer menstruell assoziierten Migräne, wenn eine Migräneattacke zwischen dem dritten Tag vor Beginn und dem fünften Tag nach der Menstruation auftritt. Allerdings kann diese Form der Migräne auch unabhängig von der Menstruation auftreten, die Migräneattacken treten aber im Rahmen der Menstruation mit stärkeren Symptomen auf.

Therapie

Migräne ist zwar nicht so leicht heilbar, es gibt aber verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die das Leben mit Migräne erleichtern. Im Bereich der medikamentösen Behandlung muss der Arzt aufgrund der Schwere der Migräneattacken sowie anderer Faktoren entscheiden, welche Medikamente für den betreffenden Patienten am geeignetsten sind. Nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten sind: Akupunktur, psychosomatische Behandlung und Meiden von migräneauslösenden Nahrungsmitteln (Rotwein, spezielle Käsesorten).

Es gibt auch Medikamente, mit denen die Begleiterkrankungen einer Migräne wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit bekämpft werden können. Mittlerweile kann man auch mit Medikamenten den Migräneattacken vorbeugen. Die medikamentöse Vorbeugung bei Migräne ist eine längerfristige Behandlung, die zumeist nicht sofort Wirkung zeigt. Der Erfolg der Behandlung kann erst nach ca. zwei Monaten beurteilt werden. Die Mithilfe des Patienten sowie die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient sind bei dieser Therapie besonders wichtig.

Selbsthilfe

Bei Migräneattacken hilft es manchen Betroffenen, wenn sie sich in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zurückziehen, sich ein wenig hinlegen und nach Möglichkeit etwas schlafen. Auch ein kühler Eisbeutel kann Linderung verschaffen. Natürlich ist es teilweise schwer, im Berufs- und Alltagsleben die Ruhe und die Gelegenheit für diese Maßnahmen zu finden. Damit der Betroffene und auch der Arzt die Schwere der Migräneerkrankung richtig einschätzen können, empfiehlt es sich, ein Migräne-Tagebuch zu führen. Darin sollte der Migräne-Patient die Schwere, Dauer und Häufigkeit der Migräneattacken vermerken.

Auch Entspannungstraining sowie Sport können Migräneattacken vorbeugen. Jeder Betroffene sollte versuchen, Auslöser seiner Attacken herauszufinden und in weiterer Folge diese zu vermeiden. Mögliche Auslöser sind: Stress, Schlafprobleme, Ernährung, Hormone, Wetter, Reize, Nikotin, Alkohol etc.

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